Welt im Zitat

Über das Bloggen schrieb Stefan Niggemeier: „Für mich ist es eine Sucht. Ein unstillbarer Hunger nach Aufmerksamkeit. Oder, um es positiver und weniger egozentrisch zu sagen: nach Kommunikation.“

Die Studenten stöhnen auch schon, wenn sie einen Ausschnitt von 20 Seiten lesen sollen. Neugierde darauf, wie ein Gedanke in einem Text entwickelt wird, gibt es nicht mehr. Sie wollen gleich das Ergebnis haben, möglichst knapp und effizient. Das entspricht dem Zeitgeist der Unbildung: Keine geistigen Ressourcen verschwenden. Es gibt aber keinen Geist ohne Verschwendung! (Konrad Paul Liessmann)

Ich sehe, Dir sind Schmerzen nicht fremd. – – –  Ich war verheiratet. Zweimal. (Hot Shots 2)

Die »Übersetzung des Marxismus in den akademischen Stil« deutete Horkheimer in der Nachkriegszeit als weiteres Zeichen dafür, dass das Band zwischen Theorie und ihrer praktischen Verwirklichung gerissen sei, als ein Indiz für die Überflüssigkeit der »Professoren als berufenen intellektuellen Vertreter der Menschheit«. (Robert Zwarg)

„Haben Sie keine Fahrräder?“, fragt ein Mann in einem Möbelgeschäft. „Da sind Sie bei uns verkehrt“, antwortet ihm die Verkäuferin, „keine Fahrräder gibt es nebenan. Bei uns gibt es keine Möbel.“ (DDR-Witz)

Heiterkeit ist unsere Pflicht und sei unser Ziel. (Jean Paul)

Damit der „Fall“ ins Netz gestellt werden kann, genügt es, dass zehn Prozent des Textes auf diese Weise als „Plagiat“ identifiziert worden sind. Die Plagiatsjäger dagegen müssen in nichts anderem qualifiziert sein als in der Nutzung des Internet. Sie müssen nicht einschätzen können, welchen Stellenwert Zitate in den unterschiedlichen akademischen Disziplinen haben. Sie müssen den Text, den sie durchsuchen, nicht geistig durchdringen, um die Bruchstücke zu finden, auf die allein es ihnen ankommt. Sie suchen nicht auf Grundlage der Sache, sondern auf gut Glück. Gerade in dieser Beliebigkeit ähneln sie den Plagiatoren, die sie anprangern. Beide gemeinsam sind Symptom einer Welt, in der die Denunziation die Erkenntnis und die Willkür die Wahrheit ersetzt hat. (Magnus Klaue)
.
Für alle, die immer nur „Bahnhof“ verstehen.
Und nur – exklusiv – für die, nicht für Sie.
.
Auch wer dem Leben im Allgemeinen positiv zugewandt ist, stirbt – vielleicht im Gegensatz zum Positiven, bloß Gegebenen – einen individuellen Tod. Mensch und Menschheit, Dialektik, historisch, mensch/- und natur/-gemacht.
.
Manche schaffen es: überleben in ihren
böhmischen Dörfern.
.
Ich beschenke meine Kinder mit Rezepten, die sie gerne essen. (Michaela May, ARD-brisant am Nikolaustag)
.
Zur Zeit ist Deutschland auf dem besten Weg einen geistigen Holocaust an den Gastarbeitern zu verüben! (Muhabbetci in seinem 47sten Blogbeitrag auf freitag.de | links goes „irgendwie rechts“)
.
Der Linke-Rechtsexperte Wolfgang Neskovic … (http://tinyurl.com/34d9gnf)
.
Es wird ein Spiel der Nerven, das der VfL knapp für sich entscheidet. (NOZ-Säge im Redaktionsflutlicht)
.
Junge: „Das stinkt!“
Mutter: „Das ist Anis. Du weißt schon, was in Ouzo drin ist.“ (resistent.wordpress.com)
.
Vorschlag für Nick-Name-Sucher: die elektronische Hirnfessel.
.
Nachricht des Tages (WDR 5 Nachrichten): „Dann läuft der Rettungsschirm aus.“
.
Die meisten antworten auf die Frage, wo sie studieren, mit dem Namen der Stadt, in der sie studieren; nicht mit dem Namen der Universität oder gar der einstmals noch interessanteren Angabe des Lehrstuhls.
.
„Giovanni di Lorenzo ist Chefredakteur der Zeit und damit maßgeblich für die Art des medial-öffentlichen Diskurses mitverantwortlich. Was denkt dieser Mann sich, wenn er genau das beklagt, was er selbst mitgestaltet? – Vermutlich denkt er nur an den Verkauf seines Buches, dessen Namen Maybrit Illner brav mehrmals in der Sendung nannte.“ Blogger mh, goowell.de auf freitag.de
.
Wenn man ein Buch benutzt, sollte man wissen, was man dann tut, nämlich lesen. Das ist eine sehr stille, einsame, zurückgezogene, friedfertige, nach außen nicht in Erscheinung tretende Tätigkeit, wenn man es überhaupt als Tätigkeit bezeichnen will. Einen schärferen Gegensatz zu Protest, Revolte, Revolution gibt es gar nicht. (Wolfgang Pohrt)
.
Zeitung: Herr K., Sie sind einer der Gründungsgesellschafter des  Verlages. Wo findet Ihr Verlag seine Leser?
K: Gelesen wird eigentlich nur noch links, und rechts. In der Mitte wird nicht gelesen. In der Mitte der Gesellschaft gibt es das Auto, den Urlaub, die beste Freundin, und, nicht zu vergessen, die zerstörte Familie. Das alles absorbiert jegliche Zeit und Energie, die dem Lesen zufallen könnte. Und bei der Mustermehrgenerationenfamilie ist es nicht anders, hier wird jede Zeit und Energie nicht aufs Lesen, sondern eben auf das vorgegebene Muster verschwendet. – Gelesen wird also links, da, wo man Wissen braucht, um die Welt zu verändern, und rechts, wo man sein trauriges gegenwärtiges Tun legitimieren muß an einer schönzuredenden Tradition. Die Extreme brauchen also Bücher, die Mitte weiß bald gar nicht mehr, was das ‚Produkt Buch‘ überhaupt bedeuten soll.
Auf diese Weise ist garantiert, daß der Verlag immer weniger Leser findet, was freilich beim gegenwärtigen Niveau wenig dramatisch ist. Wenn es doch mal dramatisch werden sollte, kann der Verlag ja einfach die Seite wechseln, zu Mitte etwa: Nonbook läuft doch gut. Das merkt heutzutage sowieso keiner mehr und ist für das Bruttosozialprodukt eh uninteressant.
Interessant sind aktuell eben Leser, die uns nach langer Suche finden. Die sind dann einfach so erschöpft, daß sie bei uns Ruhe finden und uns deshalb weiterempfehlen. Auch die Medien sind für uns wichtig. Da sitzen ja immerhin Berufsleser, schade nur, daß die Rezensionsexemplare alle für lau rausgehen. Tja, Rezensions- und Belegexemplarleser, das ist die stabile Basis, auf die unser Verlagserfolg aufruht.
Zeitung: Frau L., Herr K. hat ein überaus facettenreiches Bild von Ihren Lesern gemalt. Wie sieht es mit der Produktion der bisher  lieferbaren Titel aus?
L: Och, die Manuskripte kommen und gehen auf die in kleiner Zahl vorhandenen Schreibtische. Dort werden sie nach Durchsicht mit verschiedenen Stempeln versehen, mit denen sich der Hersteller wiederum auskennt. Der nimmt die richtigen Manuskripte, macht ´nen Termin mit der Druckerei, und schon alarmieren wir unsere Auslieferung, damit die genügend Palettenplatz schafft. Was dennoch nicht gelagert werden kann, geht als Beleg an Autor und Verlagfreunde und an eine computergenerierte Zufallsliste von Print- und Onlinemedien. Meistens ist Ruhe, die wir im Nonebookbereich zu Muße veredeln können.
Schön sind, wenn´s fertig ist, immer die Umschläge. Das Wesentliche hat man selbst ja schon gelesen. Ich koche übrigens gerne, ein für die Branche immer wichtigeres Hobby.
Zeitung: Herr T., Frau L. und Herr K. wußten uns mit tiefen Einblicken in das Denken und Arbeiten des Verlages zu überraschen. Sie als migrationserfahrener Geschäftsführer haben das letzte Wort, wo doch die Gerichtslinde sozusagen ihr von einem nach Hamburg abgewanderten Designer entworfenes Wappentier ist.
T: Ich sehe das nicht so. Ich bin aber auch viel unterwegs, meistens mit Taxi. Wenn das im Verlag aber wirklich so zugeht, wie K. und L. erzählen, dann sind die beiden gefeuert und ich mach mit meiner Mama & Oma ´ne Mehrgenerationenfamilie samt Autowaschanlage und Freundin im Allgäu auf. Klappe & Prost.
Zeitung: Je nun, vielen Dank auf jeden Fall für die bisherigen Rezensionsexemplare …
.
Ich kenne das Buch. Die Schlußfolgerungen waren alle falsch. (Sean Connery, Jagd auf Roter Oktober)
.

„Das gute Ressentiment.“ (Antwort von Titanic-Chefredakteur Tim Wolff auf die Frage, was Moralsatire ist)

Überhaupt macht es den ganzen Unterschied, daß der kritische Journalist (wieso dürfen Banken darüber bestimmen, wer Kanzler bleibt?) in der freiheitlichen Ordnung die entscheidenden Fragen stellen kann, ganz unabhängig davon, ob er die falschen Antworten erhält. (Und sich damit zufrieden gibt.) Stefan Gärtner

Bio ist die Beruhigung des blank individuellen Gewissens der Halbbildung der ‚Kapitalismuskritiker‘. Und zwar überall. (Rainer Kühn)

„Im rheinland-pfälzischen Limburgerhof hat am Mittwoch eine geplante Asylbewerberunterkunft gebrannt“, meldet uns die FAZ. „Das Motiv der Tat ist noch unklar … Ob es einen fremdenfeindlichen Hintergrund gebe, sei noch offen, teilten das Polizeipräsidium Rheinpfalz und die Staatsanwaltschaft Frankenthal am Mittwoch mit. Auch andere Motive würden geprüft.“ Es ist schon recht. Hab ich ein Loch im Zahn, daß man aus dem Weltraum sieht, so möge der Zahnarzt prüfen, ob fürs Zahnweh evtl. ein verspannter Nacken sorgt. Immer schön in alle Richtungen ermitteln! (Stefan Gärtner)

Die Vorfälle von Tröglitz sind auch eine Folge der gängigen Praxis, Asylbewerber in Gegenden unterzubringen, die niemand kennt, wo niemand hinsieht und wo erst recht niemand hin will, der halbwegs bei Verstand ist. (Antifa Halle)

Mit zwölf, da ist das quasi Deine Pflicht, Mist zu bauen. (Heldt, Heckenschützen, ZDF)

Der Mülleimer ist der Ort der wichtigsten Fragen unserer Zeit. (Camille Henrot)

Keine Regionalzeitung, die zu mehr nütze wäre, als seinen Bückling drin einzuwickeln. (Hermann Peter Piwitt)

Lesbarkeit durch Verf. hergestellt. (Stefan Gärtners Anmerkung zu seinem Zitat eines Kommentarspaltennutzers)

Kaufen, was einem die Kartelle vorwerfen; lesen, was einem die Zensoren erlauben; glauben, was einem die Kirche und Partei gebieten. Beinkleider werden zur Zeit mittelweit getragen. Freiheit gar nicht. (Kurt Tucholsky)

Egal, was ich sage, es würde nur neues Öl ins Feuer gießen. (Massimo Ornatelli)

„Von deutschem Recht verstehe ich wenig bis nichts.“ (Norbert Blüm bei der Vorstellung seines Buch Einspruch) Eigentlich eine gute Voraussetzung, um überall mitreden zu können. Denn nichts stört in der politischen Gesprächskultur so sehr wie Wissen. (Mely Kiyak)

Zum Glück berichtete kaum einer, was der Spielverderber und „Charlie Hebdo“-Zeichner Renald Luzier, der das Attentat knapp überlebte, gerade gesagt hatte: „Man hat’s nicht leicht, wenn man von solchen Idioten unterstützt wird wie Angela Merkel“. (Oliver Maria Schmitt)

Ein Witz kann nicht richtig oder falsch, er kann nur gut oder schlecht sein. (Stefan Gärtner)

Relevanz hat nur der Meinungspluralismus, der sich so versteht, dass möglichst viele seiner Meinung sind … (Günter Kroll)

Es ist aufklärerische Menschenpflicht, jede Religion immer und überall zu kritisieren. (Oliver Maria Schmitt)

In dem Land der unbegrenzten Meinungsfreiheit ist es möglich, die Shoah zu leugnen, den menschlichen Einfluss auf den Klimawandel als Falschmeldung zu bezeichnen und stur zu behaupten, der Präsident sei in Wirklichkeit ein „Ausländer“, doch bei Gott hört der Spaß auf. (Dorozhea Hahn, Auslandskorrespondentin USA der taz, zur dortigen Vermeidungsstrategie, Karikaturen von Charlie Hebdo )

Wir lassen uns durch so ein Ereignis nicht unsere schöne Freiheit rauben, das zu machen, was wir für relevant und lustig halten. (Tim Wolff, Titanic)

In Henscheids „Vollidioten“ ist es ähnlich. Nur dass es da um Schnapstrinker geht. Die sitzen in ihrem Stüberl, und auf einmal geht ein Raunen durch den Raum, weil der Sowieso zum ersten Mal in seinem Leben einen doppelten Jägermeister bestellt hat. Der hat sonst immer einen einfachen bestellt, und jetzt nimmt der einen doppelten. Ungeheuerlich! Da tut sich ein ganzes Universum auf, und die Frage ist immer: Welche Menschlichkeit steckt da drin – und welches Bestiarium? (Gerhard Polt)

Wenn einer noch nie einen Spatzen gesehen hat, dann wird er den Spatzen auch nicht vermissen, wenn es ihn nicht mehr gibt. Dafür gibt’s eben eine neue Eissorte. (Gerhard Polt)

Das System ist nicht wichtig, das Wichtigste ist die Idee. (Pep Guardiola)

Mist, und was nehm ich nun als Weihnachtsbraten? Schon wieder Nazikeule mit Kartoffelsalat? (Satierische Menagerie)

Jetzt übernimmt wieder der freundliche Mann in der Lederjacke das Wort: „Wenn man da ins Detail geht, wird man sehen, dass da auch nicht alles so war, wie es immer heißt. Ich sag mal: Wir Deutschen waren immer die Gearschten, beim Ersten Weltkrieg, beim Zweiten und heute wieder.“ (der Historiker der Pegida-demo)

Die Menge skandiert „Wir sind das Volk“ und „Lügenpresse, Lügenpresse“ – ein Wort, das man von rechtsextremen Aufmärschen kennt, wo es sich auf „auf die Fresse“ reimt. Bei Pegida geht es gemäßigter zu, „Lügenpresse“ wird nur wiederholt – es klingt aber genauso hasserfüllt. (Deniz Yücel, taz)

Die Titanic ist vom Widerspruch getrieben gegen das, was ist. Der Eulenspiegel ist ein larmoyantes Humorblatt, das mit Satire nichts zu tun hat und gemacht wird, um Anzeigenplatz zu vermarkten. (Martin Sonneborn)

Wenn Sie gegenwärtig nur wenige Anhaltspunkte für die Entwicklung Ihres Lebens in der Zukunft haben, bietet es sich an, auf Erfahrungen im Rahmen Ihrer bisherigen Daseinsausübung zurückzugreifen. (Aus Eugen Egners Püppchenstudio)

Heutzutage können selbst die Analphabeten lesen und schreiben. (Alberto Moravia)

Sag mal Kalla, willst du nicht Trikotsponsor werden? Ein lila VfL-Trikot mit großem ‚a watt‚ auf der Brust würde ich mir sofort zulegen. (Jörg Frodermann)

„Der Häuptling sagt, die Briten können lesen. Und was hat es ihnen genutzt?!“ (Der Übersetzer im sehr schönen Film ‚Jenseits von Afrika‘ erläutert die immerhin leise Anmutung, mächtige Bildung zu erwerben)

Dennis Gastmann ist vermutlich der NDR-Mitarbeiter, der nach Rolf Seelmann-Eggebert am meisten erlebt hat. (Stefan Niggemeier)

Tabak ist mein liebstes Gemüse. (Frank Zappa)

Oft wird Doraus quäkige Stimme kritisiert, und natürlich stimmt es, dass er nicht besonders gut singen kann. Aber das ist in diesem Fall wohl kein Kriterium. Gerade das Unperfekte seiner Stimme passt ideal zu dem leicht durchgeknallten Rest und verleiht den Songs eine zusätzliche Edginess. Und Originalität, Charakter, Haltung, Charme, spürbarer Spaß am eigenen Tun und noch einiges andere mehr. (Sven Sakowitz)

Die SPD macht sich in jede Hose, die man ihr hinhält. (Dieter Hildebrandt)

Was durch die beiden Tatort-Filme hintereinander immerhin auffällt: Es geht auch ohne Günther Jauch. (Matthias Dell)

Wenn ich irgendetwas bereue, so mein gutes Benehmen. (Henry David Thoreau)

Noch nie waren die Zeiten so schlecht wie immer. (Konrad Lorenz)

Nie war der Himmel so wertvoll wie heute! (Majestix)

Der Zorn ist das wichtigste. (Christoph Sieber)

Nackt auf dem Motorrad durch die Fußgängerzone, so viel Aufregung hat es in Münster schon lange nicht gegeben. (stern.de)

Das schönste Wetter nutzt Dir nichts, wenn´s regnet (Heinz Becker)

Die größte Wertschätzung für ein Geschenk ist eigentlich, es in lauter Euphorie zu zerstören. (Joachim Meyerhoff)

Ich möchte einfach tun, was ich tue, ohne in Fragen von Rasse und Politik verwickelt zu werden. (Jimi Hendrix)

Das wahre Ausmaß von Ray Charles’ Genie wurde mir erst bewußt, als ich versuchte, mit Sonnenbrille Klavier zu spielen. (Bodil Schwerer)

Niemand, der sich selbst die Schuhe zumachen kann, hält eine Rendite von 40-60% für realistisch. (Einmal Affenfelsen immer Affenfelsen)

„Das ist keine Auswechslung, das ist eine Völkerwanderung.“ (Christian Günther, Stadionsprecher, als der VfB Stuttgart in einer Partie bei Werder Bremen gleich drei Spieler auf einmal auswechselte)

«Mein schwerster Gegner war immer die Kneipe.» (Walter Frosch)

Nicht aufregen! In hundert Jahren kräht kein Hahn mehr danach. (Terminator 1)

„Wo nun Menschen wohnen, soll bald der freie Markt herrschen“, klagt ein Ratsmitglied der Linkspartei, das namentlich nicht genannt werden möchte. (Sebastian Dalkowski)

Der VfL-Fanchor gibt heute „Gute Freunde kann niemand trennen“ zum besten. (NOZ-Ticker beim Spiel VfB II vs VfL)

ah, jetzt einwurf vfl. (el-thosito)

Dieses Hocken vor einem Textticker ist echt Folter. (Eversburger)

Zehn halbe Bier, und unsere Fahne hängt im Winde, noch zwei dazu und wir verpissen uns zur Nacht. (Heinz Rudolf Kunze)

Wenn man es recht überlegt, der beste Name für einen Fußballer: „Netzer“! (Hinrich Herforder)

Wir haben einfach schlecht gespielt und ich weiß nicht, woran es lag. (Daniel Nagy)

Ich war manchmal auch froh, daß ich nach 70 Minuten rausmußte. (Mario Basler)

Ich glaube, das war auch wegen der Frauen. (Rudi Gutendorf)

Mich interessiert an Münster vor allem die Ausfahrt Nord. (The Violet White Football Sofa)

Ich bin alt und ich brauche den Spaß. (Hinrich Herforder)

Honig für Verliebte, Salbe für Enttäuschte, Taschenlampen für die Suchenden auf Kellertreppen. Und Stühle auf die die steigen können, die sonst nicht sehen, wie die Sonne aufgeht: Das wollen die Lieder sein. (Bernie Conrads, Autobahnband)

Mach´ Dein Ding! (Udo Lindenberg)

Wir wollen aus jedem das Maximum rausholen, und das ist ja unsere Kernaufgabe. Dafür habe ich auch den „Bekloppten“ neben mir gefunden (Ovid Hajou), den ich nachts um 1 Uhr anrufen kann, um mit ihm über Fußball zu reden. (Maik Walpurgis, Chef-Coach VFL)

„Ich schau´ zu Ihnen auf, Boss!“ (Kommissar Simmel, ZDF)

Aus dem Munde eines Torhüters ist noch selten ein vernünftiger Satz gekommen. (Franz Beckenbauer)

Einige halten Bielefeld für eine Fiktion. Andere sind von seiner Existenz überzeugt und finden die Stadt ganz in Ordnung, denn immerhin sei sie die Heimat von Pudding, Systemtheorie, Reformschulen, guten Comedians und rustikalem Fußball. Noch andere bestreiten die Existenz der Stadt nicht, verwenden aber ihren Namen gern als Chiffre für das Grauen, das von öden Orten ausgeht. (Freitagsblogger Koslowski)

„Einige Leute halten Fußball für eine Frage von Leben und Tod. Ich mag diese Einstellung nicht. Ich versichere Ihnen, dass es viel es viel ernster ist.“ (Bill Shankly)

Gute Leute verstecken sich nicht. (Major Valentina Koslova in Der Schakal)

„Ich habe mich bereits in Interviews für den Umweltschutz und weltweiten Frieden ausgesprochen. Aber es hat anscheinend nichts genützt.“ (Lothar Matthäus)

„Wir haben nichts gesehen. Was sollen wir denn machen?“ (Assistent Lasse Koslowski bei MSV vs BVB II, wo Schiedsrichter Marcel Unger Zwölfe bei Dortmund gerade sein ließ)

Mich wundert, dass man bei Tipico noch nicht wetten kann, dass Wollitz auf die Tribüne verbannt wird. (Ali Bölzen, Treffpunkt Lila-Weiß)

Radio hat den gar nicht hoch genug zu schätzenden Vorteil, daß es keine Bilder liefert. (Wolfram Heinrich)

Heute gehe ich unter Anderem deshalb lieber ins Stadion, weil dort garantiert kein Kommentator, keine Kommentatoren-Biene hyperventiliert, garantiert keine Zeitlupe fünf Mal hin- und hergewälzt und in obszöner Art so getan wird, als hätten sich nicht alle Beteiligten mit der Teilnahme am Spiel darauf geeinigt, dass ein fehlbarer, menschlicher Schiedsrichter die Entscheidungen treffen wird. (Trainer Baade)

Freunde erkennt man gemeinhin daran, dass sie einen kritisieren, wenn man in die Irre geht. (Felix Riedel)

Du moralischer Mutant! (Film: Warum weißt Du, daß es Liebe ist?)

Es gibt nicht den Antisemiten. Sondern unterschiedliche Typen. (Felix Riedel)

Am Abend des legendären 13. August 1961. Auf einer Aussichtsplattform wurde zur bunt angestrahlten Gischt der Niagara Falls der Ausruf gehört: »Heiligs Blechle, isch dees schee.« Gesprochen von einem Ingenieursschüler aus Esslingen, zum Erschrecken eines Studenten aus Tübingen. (Hermann L. Gremliza)

Broken Hearts Are For Assholes (Frank Zappa)

Menschen sterben unweigerlich. (Der Terminator)

Seitdem es Flugzeuge gibt, sind die entfernten Verwandten auch nicht mehr das, was sie einmal waren. (Helmut Qualtinger)

Wo ist Uwe Theel? (Bruno Moravetz)

Je verbissener Du versuchst, etwas zurückzuholen, was Dir genommen wurde, desto weiter entfernt es sich von Dir. (Der Alte in No Country for Old Man)

Wenn Sie aufhören, Lügen über mich zu verbreiten, höre ich auf, die Wahrheit über Sie zu erzählen. (Gordon Gecko, Wall Street II)

Noch wird im Konzert nicht mitgesungen, wenn das Orchester Beethoven oder Schostakowitsch spielt. Noch. Gequatscht wird immer hemmungsloser, auch während des Konzerts. Die ‚Demokraten‘ setzen auch hier allmählich die mehrkanalige Kommunikation durch. Sehr zum Leidwesen jener autoritären Banausen, die der Musik gerne lauschen würden. Ihre Zeit ist abgelaufen. (Thomas Rothschild)

Ich habe 262 Bundesligaspiele gemacht, davon 261 überragend. (Mario Basler, sympathischer Raucher und Bierliebhaber, wohnhaft Osnabrück)

Alle Tore, die ich in meiner Karriere bekommen habe, waren unhaltbar. (Jean-Marie Pfaff, FC Bayern, Belgien-National)

Aus der Perspektive der KPD mochte es wie ein doppeltes Spiel aussehen, bei dem die Kommunisten die Wahl hatten, sich entweder von den Nazis erschlagen oder von der SPD bündnisfähig machen zu lassen, welche Wahl also zwischen zwei verschiedenen Arten der politischen Niederlage bestand. (Felix Bartels)

Ich hätte immer gerne einmal die Weltherrschaft gehabt. Auf magische Weise. So, daß alle Menschen glücklich sind, ohne zu wissen, daß ich es bin, dem sie ihr Glück verdanken. So wären mir peinliche Danksagungen und Ehrerbietungen, jeder materielle Vorteil aus der Sache überhaupt, erspart geblieben. Während sie in ihrem Glauben hätten leben können, aus eigener Kraft sich miteinander wohl zu fühlen. Mein Glück hätte danach bloß darin gelegen, bescheidener als Gott zu sein; dem wir ja zumindest unterstellen, er verlange Ruhm und Ehre für sich. Daraus wurde nichts. Ich bin nun alt und werde irgendwann sterben. Es hätte kaum dümmer kommen können. (Hermann Peter Piwitt)

Bar aller Hoffnung, hofft er, noch einmal wie von Sinnen bei Sinnen, ganz bei sich zu sein. Aber er ist selbst nicht mehr ganz; denn was immer er sieht, hört, fühlt, bedenkt, oder berührt: es ist schon versehrt durch die gänzliche Abwesenheit dessen, was ihm mit Gewalt zum Schweigen gebracht worden ist: das kindliche Mitgefühl, die Uneigennützigkeit der Jugend, vermessene männliche Empörung. Würgen überkommt ihm, wenn er einem Artgenossen begegnet. Leichte Nahrung behält er nur bei sich in fast menschenleeren Gegenden. Eine Zeitlang spricht er noch mit sich selbst; schließlich nur noch in wüsten Beschimpfungen. Er gibt sich kein gutes Wort. Dann vermeidet er auch mit diesem Menschen jedes Gespräch. Und läßt es gehen alles, wie es will. Er trauert um den Tod seiner Katze. (Hermann Peter Piwitt)

Und so kennt er es: daß alles hier etwas bedeutet. (Hermann Peter Piwitt)

Schön zu hören. Was? Daß Sie einen Freund abholen, wo alle sagen, Sie sind ein Einzelgänger. Ach, er ist kein wirklicher Freund, er ist Franzose. (Frank Martin, i.e. Jason Statham, in The Transporter)

Das Litai soll kompakt, literarisch verzerrt und dennoch intellektuell redlich am Kern einer Sache vorbeiführen. (associated mess)

Es muss doch einen Grund geben, weshalb Fußball jene gigantische Begeisterung in der weiten Welt hervorruft und nicht etwa Gewichtheben oder Tiefsee-Schach. (Felix Bartels)

Fußball ist ein Fehlerspiel. (Trainer Baade)

Grundsätzlich stimmt mich gar nichts nachdenklich, was die DKP sagt oder macht, weil ich diese Partei nicht kenne und auch nicht kennen lernen will. Aber natürlich tut sie gut daran, Kapital-Exegese zu blockieren, man hat ja schließlich Erfahrung damit. Wenn Marxisten anfangen, sich über die richtige Auslegung des Kapitals zu streiten, wird der Klassenfeind überflüssig. Die Marxisten sind dann einander Feind genug. (Wolfgang Pohrt)

Denn ohne Klarheit in der Sprache ist der Mensch nur ein Gartenzwerg (Sven Regener)

Das höchste Interesse der kritischen Theorie lag darin, herauszufinden, wie die Menschen zu dem geworden sind, was sie sind und wie man es sich und anderen begreiflich macht – auch und gerade an den ärgsten der nationalsozialistischen Massenmörder. Das bedeutet nicht den pazifistischen Ausschluß von Notwehr und Aktion, sondern das Primat der Analyse und der Trauer um die Verlorenen. (Felix Riedel, nichtidentisches)

Was wäre der Fußball denn ohne grenzenlose Enttäuschung? (Hans Meyer)

Revolutionär wird man nicht durch Wissenschaft, sondern durch Empörung. (Matthias Beltz)

Ich schreibe hier und anderswo, weil ich etwas zu sagen habe. Was andere deswegen von mir halten ist mir a) meistens unbekannt und geht mir b) grundsätzlich immer am Arsch vorbei. (Blogger j-ap)

Es gibt keine harmlosen Zivilisten. (Rambo/Sylvester Stallone)

Dialektische Kritik hat den menschlichen Impuls zu verteidigen, wo er überhaupt noch aufzutreten wagt, ohne sich dafür entschuldigen zu müssen. (Felix Riedel)

Wer am Sonntag vormittags brav in den katholischen Gottesdienst geht, um dem Herrn seine Gunst zu erweisen und nachmittags im Schützenverein das Luftgewehr anlegt, um ein in der Zielscheibe eingezeichnetes Hirschgeweih zu treffen, ist eher kein linker Vordenker, vermute ich. (Blogger Achtermann zu ‚Kretsch‘ am 27. Juli)

Jeder Gedanke, der so genannt zu werden verdient, kündigt der Verantwortungsethik, die ihm im Namen von Fleiß und Redlichkeit verordnet werden soll, zugunsten seiner eigenen Konsequenz den Dienst. Doch gerade um solche Freiheit des Gedankens geht es den selbsternannten Plagiatsjägern nicht. (Magnus Klaue)

Die Techniken, sich unbeliebt zu machen, sind zahlreich. Ich scheine die meisten davon zu beherrschen. Es geht mit Lügen so gut wie mit Offenheit. Mit Schweigen so gut wie mit Reden. Aber was ist das für ein unterschwelliger Drang, in der eigenen Umgebung alle paar Jahre abzuräumen? Nicht im ersten, engsten Kreis, aber doch schon im zweiten, weiteren. Platz schaffen. Türen zuschlagen. Das stumme Gehocke beenden, das entsteht, wenn man sich zu lange, zu gut kennt, wenn man mit jedem Wort, mit jeder Geste berechenbar für einander geworden ist. Die Differenz, die schon vorher da war, die vielleicht die Attraktion ausgemacht hat, wird zum Ärgernis. Man muss sie nur ein wenig deutlicher machen, um zu verstehen: jetzt langts!
Wäre es angenehmer, alle könnten sich ein Leben lang entspannt um- kreisen wie Fische, mal näher, mal ferner, irgendwann wieder näher …? Vor drei Jahren ist Rühmkorf gestorben. (janseghers.de, 8. Juni 2011)

1960 kam es zum Bruch. (http://thinktankboy.wordpress.com/2011/05/25/holzfallen/#comment-7834)

Denn Du gibst Dich mit Erklärungen nur dann zufrieden, wenn sie wissenschaftlich sind. Es kann aber keine Wissenschaft, d.h. keine vernünftige Theorie der vollendeten Unvernunft geben, sondern nur deren Rationalisierung, d.h. Sinnstiftung am Opfer, die notwendigerweise als etwas ganz anderes erscheint. (Blogger j-ap)

Die Geschichte ist nicht der Gegenstand, sondern die Beute von Historikern. (Allensteyns Flugschriften)

Sollte ich Lars von Trier mal irgendwo treffen, werde ich es kaum vermeiden können ihm in die Eier zu treten. (aponaut in: freitag.de/rechtsaussencommunity/braunblogs/jan-kasper-kosack/ok-ich-bin-ein-nazi-ich-auch-auch-in-cannes)

Gegen Ende seines Lebens stellte Max Frisch fest: „Man endet notwendigerweise damit, seinen Garten zu bestellen; alles übrige, mit Ausnahme der Freundschaft, hat wenig Bedeutung.“

Jan Jasper Kosok schrieb am 17.05.2011 um 15:28
Relaunch – und er kommt inzwischen näher, als wir es in unseren kühnsten (sorry!) Träumen erhofft hätten.

Es gibt keine Lösung. Schon gar keine Erlösung. Wesentlich ist Geschichte, die große Biographie für kleine gleiche freie Menschen in einem Menschenzusammenhang, nicht als Klassenkampf. Ein einziges Wesen des Menschen: daß er historisch ist.

rainer kühn Permalink

04/05/2011 17:20 ‘Ich lese gern’. Und zitiere mal nichts, weil ich hier alles meine.

j-ap Permalink

04/05/2011 17:43 Ich bin ja immer noch nicht dahinter gekommen, wie Du das schaffst, in zwei Zeilen mehr zu sagen als ich in drei Absätzen, Rainer, aber: I like & support it!

Kommentar zum Spiel GER-KAZ 4:0 im Treffpunkt des VfL von  Streifenpullover: Das ist aber auch ein Scheißspiel, diese Lustlosigkeit der Deutschen kotzt mich an.

Wäre das Erdbeben in Japan zwei Wochen früher gekommen, wäre der Verteidigungsminister damals mit einem blaublütigen Auge davongekommen. (Volker Pispers, WDR5, 25.3.2011)

Wenn der Schnee nicht wäre, dann wäre irgendwas anderes.

Vor dem Spiel hatte der Schiedsrichter das letzte Wort gehabt und gab grünes Licht.

Natürlich habe ich valsch gelebt; aber oftmals glücklich.

Das ist von allen Tiefpunkten der Gipfel, Brackelmann! (Neues aus Büttenwarder, NDR)

Es ist immer das Gleiche. Ich wache auf. Es ist dreiuhrfünfunddreißig. Der Mond ist leer.

Ein gebrochenes Bein heilt wieder, eine Niederlage hat für immer Bestand. (Spiel ohne Regeln)

Von Gerhard Steines … eine kurze Nachricht: „… mein Lieblingszitat von Karl Marx: ‘Absolute Einmütigkeit gibt es nur auf dem Friedhof.’  ‘… und absolute Ehrlichkeit nur im Irrenhaus’.“ (Jan Seghers´ Geisterbahn, 5.1.2011)

Sagen wir’s mal so: In der F.A.Z. lese ich eben Saetze wie diesen letztes Jahr (von Lorenz Jaeger), die mir nicht ohne Grund noch lange im Gedaechtnis bleiben: »An den Kapitalismus zu glauben bedeutet, an den Menschen zu glauben«. — Oder eben an Calgonit und den Herrgott, was aufs selbe hinauslaeuft. (Blogger j-ap)

Uwe Theel erklärt der Freitagscommunity die Tastatur: